KALT – Ein besonderer Stein
Der Vorstand des Fördervereins St. Markus Kirche Kalt, hat in den vergangenen Wochen bereits einige Neuigkeiten veröffentlicht, die sich im Rahmen unserer Forschungen zum 300. Jubiläum der Grundsteinlegung ergeben haben.
Für den Kirchenbesucher nicht einsehbar wird in der Kirche ein Stein aufbewahrt der sich nun als ganz besonderen „Schatz“ entpuppt hat.
Es handelt sich um den ehemaligen Reliquienstein des abgebrochenen Hochaltars.
Im Laufe einiger Umgestaltungen des Chorraumes und der Altarsituation in den vergangenen 100 Jahren wurde dieser, auf den ersten Blick unspektakulärer Stein aus dem Kirchenraum entfernt.
Der Block weist auf einer Seite eine nahezu quadratische Öffnung auf, die früher einmal eine Reliquie enthalten haben mochte, der Verschlussdeckel zu diesem Fach hat sich nicht erhalten.
Auf drei weiteren Seiten des Quaders lassen sich eindeutige, gestalterische Bearbeitungsspuren erkennen. Dies haben wir erstmalig im vergangenen Jahr bemerkt, als das Objekt aus Platzgründen bewegt und umgedreht wurde.
Auf Grund der gestalterischen Elemente des Steines und des erkennbar hohen Alters wurde Kontakt mit der Generaldirektion kulturelles Erbe, Abteilung Landesarchäologie in Koblenz aufgenommen.
Deren Expertise ergab dass es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um ein Fragment eines römischen Grabbaues aus dem 2./3. Jahrhundert nach Christus handelt.
Da brauchbares Baumaterial (der Stein ist mit einer Größe von ca. 52x45x38 cm sehr schwer), in nachantiker Zeit gerne wiederverwendet wurde, gehen Fachleute davon aus, dass er schon im ersten örtlichen Steingebäude verbaut war.
Was damals praktischen Gründen geschuldet war würden wir heute wohl als nachhaltig bezeichnen.
Im Rahmen der Ausstellung zur 300 Jahr Feier am 22.05.2022 wird der ehemalige Altarstein den Besuchern gezeigt werden.
Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.